
Der Frühling hier oben im hohen Norden Schwedens ist völlig anders als bei uns in Norddeutschland. Während in Hamburg beispielsweise die Natur in der Regel langsam erwacht, und sich Zeit lässt, schießt hier in der Nähe des Polarkreises die Natur nur so in die Blüte.
Da die Natur bereits seit Oktober ruhte, und oft bis in den Mai hinein Schnee auf den Feldern liegt, scheint es, als wolle sie das nachholen, was sie seit Monaten vermisst hat: Wachstum.
Die Natur erwacht aus einem langen Winterschlaf.

Meine Vermutung ist, dass die Natur „weiß“, dass ihr nur wenig Zeit bleibt, für Austrieb und Blüte. Denn bereits im September herbstelt es hier wieder.
Hilfreich ist dabei die lange Helligkeit, die im Juni dann ihren Höhepunkt findet.
Denn obwohl die Sonne an den längsten Tagen immer noch für 15 Minuten untergeht, bleibt es wochenlang auch des Nachts taghell.
Diese lange Helligkeit scheint dafür zu sorgen, dass die Natur mit aller Kraft den kommenden Sommer vorbereitet.
Aber auch der häufige, meist kurze, oft aber auch heftige Regen trägt seinen Teil bei.
Das Gras schießt in die Länge, kaum das der letzte Schnee geschmolzen ist.
Die überall zu findenden Birken grünen in kürzester Zeit und die überall wildwachsenden Blumen gedeihen zu Hauf. ‚
